Wieso überwintern immer häufiger Weißstörche in unseren Breitengraden?

Begonnen hat ein "hier bleiben" der Störche mit ausgewilderten Störchen aus Aufzuchtsstationen. Im südwestlichen bis nordwestlichen schwäbischem Umland (z. Bsp.: Schweiz, Baden - Württemberg, Elsaß, Hessen, Rheinland-Pfalz) hat es zum Teil jahrzehntelang Aufzuchts- und Auswilderungsprogramme gegeben. Diesen Störchen wurde der Zugtrieb abgewöhnt bzw. reduziert.
Da die "Aufzuchtsstörche" oft nicht mehr nach Süden in ihre Winterquartiere zogen, animierten sie dadurch Wildstörche, auch hier zu bleiben.
In diesem Fall spricht man von einer Kettenreaktion!
Die Population, die überwintert könnte schon bald sehr rasch ansteigen und entweder sie schaffen es sich ohne menschliche Unterstützung anzupassen oder ein harter Winter zwingt die Hiergebliebenen in die Knie und es stellt sich auf Dauer wieder ein biologisches Gleichgewicht ein.

Aber inzwischen muss auch der Klimawandel und die daraus folgenden höheren Temperaturen in unseren Breiten beachtet werden.
Da ein wärmeres Klima sich im Winter für Insekten und andere Tiere positiv auswirken kann, ist die Nahrungssituation hier im Vergleich zu früher für die Weißstörche besser und manche ziehen deshalb nicht mehr so weit in den Süden.
Aber auch alternative Futterquellen, in Spanien und anderen Ländern, wie beispielsweise Mülldeponien können zu einer Überwinterung in Europa führen. Dies kann auch ein Grund für die frühere Rückkehr deutscher Störche sein.